In diesen Tagen, wo die naßkalten Herbststürme wieder im Express-Tempo über das graue Land peitschen, erinnert man sich umso lieber an die schönen Sommertage, für mich untrennbar verbunden mit den wunderbaren Hochzeiten, die ich als Hochzeitsdj und Fotograf begleiten durfte. So war ich zum Beispiel als Dj und Hochzeitsfotograf für Halle im Gutsherrensaal der „Keramikscheune Spickendorf“ gebucht.
Hochzeit in Spickendorf – Dj Halle
Susi und Rene, ein Hallenser Brautpaar, hatten mich über meine Dj Halle – Website gefunden und für Ihre Traumhochzeit in Spickendorf gebucht. Spickendorf ist eine Ortschaft der Stadt Landsberg im Saalekreis. Hier befindet sich die Keramikscheune Spickendorf, ein Erlebnisgut, in dem, wie der Name vielleicht schon verrät, verschiedene Keramikartikel, aber auch Floristik und Deko angeboten wird. Abgerundet wird das ganze durch eine tolle Gastronomie, die auch zwei Veranstaltungssäle umfasst: die Bauernschaenke und den Gutsherrensaal. Die Bauernschaenke wurde in einem alten Pferdestall und der Gutsherrensaal in einem ehemaligen Kuhstall eingerichtet.
Von der früheren Nutzungsart erkennt man natürlich heutzutage nichts mehr, sonst wären die beiden Säle wohl nicht so beliebt. Gerade Brautpaare aus Halle wählen als Hochzeitslocation gern einen der beiden Säle in Spickendorf, denn neben dem tollen Ambiente sind sie außerdem günstig zu erreichen und bieten sowohl Innen als auch Außen, alles, was man für eine schöne Hochzeitsfeier braucht.
Nachdem ich vor einiger Zeit eine andere Hochzeitsfeier in der Bauernschaenke musikalisch begleitet hatte, war es diesmal der Gutsherrensaal, in dem die Hochzeit von Susi und Rene gefeiert werden sollte.
Es war einer, dieser herrlichen Sommertage, für die man diese Jahreszeit so liebt, an dem ich mich zur kurzen Fahrt in Richtung Halle aufmachte. Im persönlichen Vorgespräch in der Wohnung der beiden Hallenser, hatte ich nicht nur Susi und Rene schon ein wenig kennenlernen dürfen, sondern, was eher ungewöhnlich war, auch gleich einen Teil des Freundeskreises und der Familie. Sonst ist eigentlich immer nur das Brautpaar bei diesen Treffen anwesend und die anderen Gäste lerne ich dann spätestens auf der Feier kennen, wenn ich nicht mit dem einen oder anderen bereits telefoniere. Es war ein sehr nettes Treffen gewesen und daher freute ich mich bereits auf die Hochzeit in Spickendorf.
Der Termin auf dem Standesamt in Halle war zu 12.10 Uhr angesetzt und fast alle der 40 Hochzeitsgäste nahmen bereits an der Trauung teil. Anschließend kümmerte sich eine Freundin der beiden um die Hochzeitsfotos und dann wollte man gemeinsam nach Spickendorf fahren, wo es Kaffee und Kuchen geben würde.
Da sich auch 10 Kinder unter den Gästen befanden, hatten die Brautleute eine große Hüpfburg organisiert, die auf dem Hof der Keramikscheune aufgebaut wurde und von den Kids eifrig genutzt wurde.
Der Gutsherrensaal erinnerte mich stark an die mir schon bekannte Bauernschaenke, selbst die grünen Pfeiler waren vorhanden. Vom Eingang aus links war eine große, u-förmige Tafel aufgebaut, an der die Hochzeitsgesellschaft Platz nehmen konnte. Auf der rechten Seite, wo sich auch der Tresen befindet, war genügend Raum für die Tanzfläche und das Buffet.
Kaum das ich mit dem Aufbau meines Equipments fertig war, gab es auch schon das erste Spiel. Rene wurde mit roten Handschuhen, gelbem Bauhelm und einer schwarzen Schutzbrille ausgestattet und auf einem Stuhl auf der späteren Tanzfläche platziert. Susi nahm ihm gegenüber Platz. Dann wurde zwischen die beiden eine spanische Wand positioniert, so das sich die beiden nicht sehen konnten.
Dann bekam Susi den ersten Teller in die Hand gedrückt und mußte diesen über das Paravent werfen. Renes Aufgabe wiederum war es, den Teller zu fangen, damit er nicht zu Bruch geht. Für jeden Teller der unversehrt blieb, gab es später einen Gutschein, den die Gäste zuvor ausgestellt hatten. Für die zersprungenen Teller gab es nichts. Nachdem die ersten Versuche noch schief gingen, hatten die beiden bald den Dreh raus. Susi gab vor jedem Wurf ein kurzes Kommando und Rene fing die Pässe, als hätte er wochenlang dafür trainiert. So schafften es etliche Gutscheine auf die Habenseite.
Das anschließende Fegen übernahm gentlemanlike Rene, während Susi mit Handfeger und Kehrblech hantierte. So war die Hochzeit in Spickendorf kurzerhand zu einer Polterhochzeit geworden.
Nun konnte ich, auch wenn es erstmal nur zwei waren, bereits die ersten Tänzer begrüßen. Kinder lassen sich, zum Glück, ja sowieso nicht bremsen und Musik für eine kleine Kinderdisco habe ich immer parat.
Das nächste Spiel ließ nicht lange auf sich warten und das war völlig in Ordnung, denn um diese Zeit sind Hochzeitsspiele eine wunderbare Möglichkeit um die Zeit zu verkürzen. Nachdem der Bräutigam zuvor eher den Bauarbeiter geben musste, verwandelte er sich nun mittels Vorhang und Strampler, zumindest optisch, in ein Kleinkind, welches nun verschiedene Aufgaben erledigen sollte.
Nur durfte Rene dafür nicht seine eigenen Hände benutzen, sondern seine frischgetraute Frau, die verdeckt hinter ihm saß, mußte zur Tat schreiten und zum Beispiel die Zähne putzen.
Da sie nichts sehen konnte, ging dabei einiges schief, was vor allem, aber nicht nur, bei den anwesenden Kindern gut ankam. Musikalisch unterstützte ich das Geschehen mit The Rainbows „My Baby Baby Balla Balla“ und dem „Babysitter-Boogie“ von Ralf Bendix.
Nachdem auch diese Herausforderung gemeistert war, konnte der gebeutelte Bräutigam das Buffet freigeben, welches vom Service zwischenzeitlich im Gutsherrensaal aufgebaut worden war.
Es gab kalte und warme Speisen, die hübsch angerichtet waren und jeder konnte sich davon nach Herzenslust bedienen. Da ich auch eingeladen war, kann ich an dieser Stelle bestätigen, das das Hochzeitsessen lecker schmeckte.
Während nun alle aßen, traf eine Künstlercrew ein, die Susi und Rene für sich und ihre Hochzeitsgäste bestellt hatte. Im Vorgespräch hatten sie mir schon mitgeteilt, das es eine Travestieshow geben würde. Ich hatte mit einer Dragqueen gerechnet, die vielleicht noch ihren Techniker mitbringen würde, aber hier trafen gleich 6 Personen ein. Umso gespannter war ich auf die Show von Mira Mondän aus Halle.
Selbstverständlich hatte ich nichts dagegen gehabt, als ich gefragt wurde, ob für die Show meine Soundanlage samt Mikrophonen genutzt werden könnte und so fand sich bald der Techniker bei mir ein und wir schlossen seinen Laptop an mein Mischpult an. Von diesem würde die Musik für die Travestieshow abgespielt werden. Kurze Zeit später betrat Mira Mondän im quietschgrünen Kostüm das Rampenlicht auf der Hochzeit in Spickendorf.
Im Gefolge hatte Sie Mona Melange und Miranda Mel. Der Techniker erzählte mir, das sie eigentlich zu viert wären, aber Madeleine Mirage fehlte an diesem Tag. Mit frechen und leicht frivolen Sprüchen zog Mira Mondän auch gleich das Brautpaar und sein Hochzeitspublikum auf ihre Seite.
Die anderen beiden „Damen“ hatten zwischendurch auch ihre Auftritte, doch während bei Mira Mondän alles „live“ gesprochen und gesungen wurde, kam die Musik und der gesprochene Text bei Mona und Miranda vom Band bzw. Laptop.
Die Performance war aber trotzdem toll und die schrillen Kostüme wechselten in einem fort. Das erklärte auch die Größe der Showcrew, die hinter den Kulissen beim Umziehen helfen musste.
Selbst der Techniker verabschiedete sich ab und an in die Umkleide, um bei besonders spektakulären Kleidern zu helfen. Das verschaffte mir dann die Ehre, die jeweilige Musik starten zu dürfen.
Zwischen den Gesangsstücken gab es aber auch immer wieder improvisierte Einlagen in direktem Kontakt zum Publikum. Mira Mondän war um keinen Spruch verlegen, was natürlich immer wieder für Lacher sorgte.
Der erste Teil der Travestie-Show auf der Hochzeit in Spickendorf dauerte ganze 45 Minuten, dann folgte eine 15-minütige Pause, die von den Hochzeitsgästen genutzt wurde, um sich kurz die Beine zu vertreten.
Part 2 der Travestie-Show von Mira Mondän begann im Nonnen-Kostüm und bald musste Rene ebenfalls mitspielen, aber das war er ja schon gewohnt.
Mira Mondän zeigte ebenfalls vollen Einsatz und es ging über Tische und Bänke im Gutsherrensaal.
Die Hochzeitsgäste waren voller Begeisterung dabei und sangen, wenn sie die Lieder kannten, auch kräftig mit.
Nach weiteren 20 Minuten endete diese Einlage mit dem Bräutigam inmitten der Künstler.
Die Show war wirklich mitreißend, aber vielleicht wäre jetzt der perfekte Moment für ein Finale gewesen. Es handelte sich schließlich um eine Hochzeitsfeier, bei der bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht getanzt wurde. Susi und Rene waren davon ausgegangen, das es zweimal 30 Minuten Show geben würde. Mira Mondän war nun aber so in Fahrt, das nach einer kurzen Pause ein dritter Teil folgte.
Dieser begann mit „Memory“, dem wohl bekanntesten Song aus dem Musical „Cats“ von Andrew Lloyd Webber.
Passend dazu, wurden von den Hochzeitsgästen die Teelichter oder, wenn vorhanden, Feuerzeuge geschwenkt.
Dann durfte Rene schon ein erstes Tänzchen wagen, allerdings (noch) nicht mit seiner Braut, sondern, quasi zum Warmtanzen, mit Mira Mondän.
Die ersten Hochzeitsgäste hielt es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf den Sitzen und sie starteten spontan eine Polonaise durch den Gutsherrensaal,
der sich bald alle anderen anschlossen und die schließlich von Susi und Mira angeführt wurde.
Schließlich wurde Susi noch „gekidnapped“ und musste von der Hochzeitsgesellschaft freigekauft werden.
Der gesammelte Betrag, es kam ein hübsches Sümmchen zusammen, wurde später dem Brautpaar überreicht. Dann konnten die beiden endlich zusammen tanzen, auch wenn es noch nicht der eigentliche Hochzeitstanz war, denn die Show war noch nicht zu Ende.
Es folgten, wenn ich mich richtig erinnere, noch 5 oder 6 Revuenummern, die aber ein wenig untergingen, denn die Gäste wollten natürlich feiern. Die Travestieshow von Mira Mondän und Co. war wirklich toll, aber zweieinhalb Stunden sind für eine Hochzeit wahrscheinlich einfach etwas zu lang.
Das Hallenser Hochzeitspublikum war aber trotzdem noch gut drauf und gegen 22.30 Uhr konnten Susi und Rene dann endlich ihren eigentlich vorgesehenen Brautwalzer tanzen. Dafür hatten sie „Ich fühl wie Du“, einen Song von Peter Maffay aus dem Musical Tabaluga und Lilli, in einer Interpretation von Engelsgleich ausgesucht.
Umringt von ihren Freunden und Verwandten tanzten die beiden zu dieser gefühlvollen Ballade in die Hochzeitsnacht. Gleich danach konnten auch die anderen ins Tanzgeschehen der Hochzeit in Spickendorf eingreifen.
Es hatte sich schon den ganzen Abend angedeutet, das es eine stimmungsvolle Feier werden würde und die Tanzfläche füllte sich im Nu. Zunächst spielte ich hauptsächlich Schlager und Discofox-Titel von Roger Whittaker , Andrea Berg und Harpo und die Gäste tanzten hauptsächlich zusammen.
Das löste sich aber schon bald und ging in die Partyschiene über.
Das Tanzgeschehen wurde gegen Mitternacht nur kurz für den Wurf des Brautstrausses unterbrochen, der aber draussen stattfinden sollte. Nach 10 Minuten waren die meisten wieder im Gutsherrensaal und machten da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten.
Dann hatten 2 Freundinnen des Hochzeitspaares ihren großen Auftritt und ließen sich von mir mit Funkmikros ausstatten.
Zuvor hatten sie mir schon eine Karaoke-Version von Christina Perris „A Thousand Years“ gegeben, zu welcher sie nun Susi und Rene ein Ständchen sangen.
Selbstverständlich wurde mitgefilmt und die Jungvermählten und ihre Gäste achteten besonders auf den Text, denn den hatten die beiden Sängerinnen in deutscher Sprache umgedichtet.
Am Ende gab es großen Beifall und das Brautpaar bedankte sich für diese tolle Idee und die gelungene Umsetzung.
Liebe Leserinnen und Leser, dieser Blogbeitrag entsteht mit der Liveblogging-Methode, d.h. Sie können, wenn Sie möchten, die Entstehung dieses Blogs „live“ mitverfolgen, da ich nach und nach den Text weiterschreiben und Bilder ergänzen werde, auf Twitter halte ich Sie dazu gern auf dem Laufenden – Dj Discjockey auf Twitter